Achtung Kreuzspinne

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Die vier Triebwerke mit Heusinger-Steuerung und zahlreichen Schmierstellen brachten der Gattung I TV bei den Lokpersonalen die Beinamen „Kreuzspinne“ und „Heuwender“ ein. Der Baureihe wird ein ausführliches Porträt in einer der kommenden Ausgaben gewidmet sein.

Besondere Wagen gefragt
Die Waggon- und Maschinenfabrik AG, vorm. Busch in Bautzen, hatte die Ausschreibung für die Lieferung von vier Personenwagen für die G.H.P-Linie gewonnen. Bei der Konstruktion legte man besonderes Augenmerk auf die Bedürfnisse der Ausflugsreisenden. Die kurzen, zweiachsigen Wagen erhielten für damalige Verhältnisse besonders große Fenster. Daher wurden die 1912 in Dienst gestellten vier Wagen der Gattung 140a (C Sa 12) auch bekannt als Windberg-Aussichtswagen.

Die Meyer-Loks und die Aussichtswagen prägten über viele Jahre das Bild der Personenzüge auf der ab 1912 bahnintern als PP-Linie (Potschappel – Possendorf) bezeichneten Strecke. Deutschlands älteste Gebirgsbahn entwickelte sich zur beliebtes-ten Ausflugsbahn im Raum Dresden und erlangte Bekanntheit weit über die Grenzen Sachsens hinaus.

Beim Zusammenschluss der Länderbahnen zur Deutschen Reichsbahn im Jahr 1920 brachte Sachsen noch 15 Windbergloks in den Fahrzeugpark ein. Die Deutsche Reichsbahn-Gesellschaft ordnete die Maschinen als Lokalbahnloks der Baureihe 980 (Betriebsnummern 98 001 – 015) ein. Anfang der 1930er Jahre musterte die DRG die ersten „Kreuzspinnen“ aus. Da nach den Bombenangriffen auf Dresden im April 1945 die zwei dabei beschädigten Loks wieder repariert werden konnten, standen der DR nach Kriegsende noch acht Maschinen zur Verfügung. Von den bei der Bombardierung Dresdens am 13. Februar 1945 zerstörten Windberg-Aussichtswagen konnte man bis 1946 nur noch zwei wieder aufbauen.

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