Baureihe V 180 (II): Überall unterwegs

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Bw Nordhausen
Diese Dienststelle beheimatete nur von 1968 bis 1978 Maschinen der Baureihe V 180 bzw. 118. Anfangs lösten sie die Baureihe 41 im Reiseverkehr und die 44er im Güterverkehr ab. Mit Maschinen des Bw Halle P bestritten sie den gesamten Reiseverkehr zwischen Halle über Leinefelde bis Arenshausen. Ab 1978 gingen alle Leistungen an die Reihe 132, lediglich in Zeiten der Ölkrise 1981 kehrten von November 1981 bis Mai 1982 nochmals sechs C’C’-Maschinen nach Nordhausen zurück. Mit der Grenzöffnung 1990 erhielt die Baureihe 228 in Nordhausen eine dritte Chance und fuhr nach Altenbeken und Göttingen. Die Elektrifizierung der Strecke Halle – Eichenberg ab Mai 1994 machte die 228 entbehrlich.

Rbd Greifswald/Bw Neustrelitz
30 Jahre, von 1964 bis 1994, waren im Bw Neustrelitz Lokomotiven der Baureihe V 180 beheimatet. Es war für diese Baureihe die wichtigste Dienststelle im Direktionsbezirk Greifswald, der übrigens zum 1. Januar 1991 aufgelöst und der Rbd Schwerin zugeschlagen wurde. Neustrelitz bekam 1964 ab Werk die Baumusterloks V 180 003/004 und im selben Jahr noch weitere vier werksneue Maschinen.

Zunächst wurden nur Güterzüge bespannt, erst 1965 gab es erste Schnellzugleistungen. Den höchsten Bestand mit 36 Lokomotiven erreichte Neustrelitz 1968/69, nun waren auch sechsachsige Maschinen für TEM-Züge im Bestand. Auch die V 180 201 als Erprobungsträger für die sechsachsige Ausführung wurde mit zwei 900-PS-Motoren in Neustrelitz in Dienst gestellt, ist aber erst 1966 von der DR übernommen worden.

Bw Neubrandenburg
Das Bw Neubrandenburg besetzte zunächst Neustrelitzer Maschinen und bekam erst 1978 eigene 118er, die die Baureihen 41 und 52 ablösten. Die Leistungen, die das Bw Neubrandenburg fuhr, blieben im Wesentlichen auf den Direktionsbezirk beschränkt und betrafen Personen- und Güterzugdienste. 1991 sind alle 118er abgestellt worden. Die Bw’e Pasewalk, Stralsund, Angermünde und Eberswalde spielten für die Einsatzgeschichte der V 180 keine tragende Rolle.

Rbd Halle/Bw Halle P
Das Bw Halle P war eines der wichtigsten für die Entwicklung der Baureihe, nicht zuletzt durch die Nachbarschaft zur VES-M, die 1962 die Versuchslok V 180 002 zur Erprobung erhielt. Im März 1964 kam die sechsachsige V 180 201 mit silbernem Lokkasten und blauen Zierstreifen zur Getriebeerprobung in die Versuchsanstalt. Die ersten fünf V 180 für den Plandienst erhielt Halle P im Sommer 1964. Der Bestand stieg von 24 Maschinen im Jahr 1967 auf über 30 Stück im Jahr 1968 und erreichte 1971 mit 43 Lokomotiven den höchsten Stand. Bis zum Abschluss der Elektrifizierung 1967 war die Strecke nach Erfurt ein Einsatzgebiet hallescher V 180.

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