Endstation Rheine

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Bw Rheine: Emslandstrecke
Zum Auslauf-Bw für die Baureihe 01.10 wurde das Bw Rheine. Zwischen 1967 und 1975 waren dort 44 verschiedene 01.10 stationiert, die von zwei Sonderfällen abgesehen, auch in Rheine abgestellt wurden. In diesen acht Jahren dürften in Rheine und an der Emslandstrecke mehr 01.10-Bilder entstanden sein als in allen anderen Bahnbetriebswerken zuvor zusammen.
Rheine als Auslauf-Bw für Schnellzugloks in der BD Münster hatte eine lange Tradition: Jahrzehnte lang war man gut mit der Baureihe 03 ausgekommen, bis diese durch anderweitig nicht mehr benötigte 01 ersetzt wurde.

Diese mussten ab 1967 wiederum den ersten kohlegefeuerten 01.10 weichen. Zu erwähnen ist, dass am 1. Juli 1967 die recht einfach gehaltene Öltankanlage im Bw Rheine fertiggestellt wurde, die aus einem Beobachtungsturm und einer Pumpe bestand, die Öl aus einem Kesselwagen direkt in die Öltender förderte. Und als im September 1968 die ersten Öl-01.10 aus Osnabrück in Rheine eintrafen, wanderten die Kohleloks schnell aufs Abstellgleis. Nur zwei 011 fanden noch eine neue Heimat: 011 093 und 098 gingen 1969/70 zum Bw Braunschweig, wo sie in erster Linie für Versuchsfahrten des BZA Minden betriebsbereit gehalten wurden, als Diesellok-Ersatz aber auch gelegentlich vor Planzügen zum Einsatz kamen. Die letzte Rheiner Kohle-01.10 war die 011 062, die bis zum 22. Februar 1973 durchhielt und dann abgestellt wurde.

Die 011 und 012 des Bw Rheine kamen in erster Linie auf der Emslandstrecke Münster – Rheine – Emden – Norddeich Mole zum Einsatz. Im September 1972 – Rheine hatte gerade die letzten 012 aus Hamburg-Altona bekommen – schrumpfte das Einsatzgebiet auf den Abschnitt Rheine – Norddeich Mole zusammen, denn von Münster her hatte der Fahrdraht Rheine erreicht. Folglich wurden die meisten der Hamburger Loks erst einmal konserviert im Freien abgestellt, bis im kommenden Sommer der Saisonverkehr wieder anzog. Der Grundbedarf während der Wintermonate betrug fünf Loks, im Sommer wurden einige weitere Maschinen benötigt. Während der Sommermonate absolvierten die Rheiner 012 rund 500 Kilometer täglich; Eil- und Schnellzüge auf der Emslandstrecke, auf der nicht schneller als 120 km/h gefahren werden durfte, waren ihr täglich Brot.

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