Knoten am Main

Fünf Hauptlinien der DB - Hauptbahnhof Würzburg

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Erweiterungen
Bereits nach wenigen Jahren genügte der Kopfbahnhof nicht mehr dem steigenden Aufkommen, zumal weitere Bahnlinien (aus Nürnberg über Kitzingen, aus Ansbach und Osterburken) nach Würzburg geplant waren. Erweiterungsmöglichkeiten gab es nicht, so dass 1862 die Entscheidung für einen neuen Standort nördlich des Stadtzentrums unterhalb des Schalksbergs fiel.

Die 1861 genehmigte und am 1. Juli 1864 eröffnete, baulich teilweise recht schwierige Hauptstrecke aus Ansbach erreichte nach Überquerung der Frankenhöhe bei Marktbreit das Maintal, dem sie über Ochsenfurt bis Würzburg folgte. Die Bahn konnte gleich – zunächst allerdings noch provisorisch – in den neuen Hauptbahnhof eingeführt werden.

Wenngleich in der Mitte des 19. Jahrhunderts der Zeitfaktor noch eine geringere Rolle spielte, machte sich für den Direktverkehr Würzburg – Nürnberg doch bald der etwa 60 Kilometer lange Umweg über Bamberg störend bemerkbar.

Mit Gesetz vom 23. September 1861 hatte Bayern die Verbindung Nürnberg (Doos) – Fürth – Rottendorf genehmigt und am 19. Juni 1865 in Betrieb genommen. Der Gemeinschaftsabschnitt Rottendorf – Würzburg (neuer Bahnhof) erhielt dazu ein zweites Streckengleis.

Von Südwesten her kam schließlich die fünfte Hauptlinie nach Unterfranken in Form der badischen Verbindung Heidelberg – Osterburken – Lauda – Würzburg. Ihr letzter Abschnitt Lauda – Würzburg wurde am 1. Oktober 1866 vollendet und führte ab Heidingsfeld (West) parallel zur Ansbacher Strecke in den Würzburger Hauptbahnhof.

Nun war die Struktur des Bahnknotens für Jahrzehnte festgeschrieben. Direkt aus dem Hauptbahnhof führten nur drei Linien, doch verzweigten sich zwei davon noch weiter auswärts in Rottendorf (nach Schweinfurt und Nürnberg) und Heidingsfeld (nach Ansbach und Lauda). Nebenbahnen sollten allerdings Würzburg nie erreichen!

In diesem Zusammenhang noch ein wenig bekannter Vorgang: Kurz vor dem Übergang der Länderbahnen an das Reich legte Bayern im März 1920 eine Liste mit neu zu bauenden Nebenbahnen vor, die unter anderem die zehn Kilometer lange Verbindung Würzburg – Rimpar enthielt, letzten Endes ohne Aussicht auf Verwirklichung …

Würzburg Rangierbahnhof
Dem bis gegen Ende des 19. Jahrhunderts stark angestiegenen Güterverkehr wurde mit dem Bau eines separaten Rangierbahnhofs zwischen Würzburg-Zell und Veitshöchheim Rechnung getragen. Im Dezember 1901 genehmigt, ging die Anlage vollständig am 1. April 1909 in Betrieb. Gleichzeitig erhielt der ausgedehnte Bahnhof eine eigene doppelgleisige Verbindung parallel zur vorhandenen Strecke von Würzburg Hbf aus.

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