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Eine Fahrt mit der Mariazellerbahn (MZB)
Die MZB eignet sich besonders für Eisenbahnfreunde und Touristen, die die Lieblichkeit des Voralpengebiets sowie die Gemütlichkeit miteinander schätzen und vom Alltagsstress Abstand gewinnen wollen. Der Ausflug zum heutigen Endpunkt Mariazell dauert bis zu drei Stunden, doch hat die Reise viel zu bieten.
Ausgangspunkt unserer Reise ist der zwischenzeitlich renovierte Hauptbahnhof von St. Pölten. Gleich nach der Abfahrt werden zwei Tunnels durchfahren und der Zug gelangt zum derzeitigen Herzstück der Bahnlinie, zum Alpenbahnhof. Die weitläufigen Anlagen dienen einerseits zum Abstellen von Lokomotiven und Wagen und zur Zusammenstellung der Garnituren. Andererseits ist dort hinter den Anlagen der ehemaligen Zfst. St. Pölten-Alpenbahnhof die Heimatwerkstätte, das TS-Werk angesiedelt, wo die Wartung und die Erhaltung sämtlicher Schmalspurfahrzeuge erfolgt.
Weiter geht es nun entlang landwirtschaftlich bewirtschafteter Felder, wobei in der Ferne bereits der Ötscher zu sehen ist. Die nächste größere Ortschaft ist Ober Grafendorf. Der Bahnhof verfügt über großzügige Anlagen, war bis zum Fahrplanwechsel 2010 auch Abzweigebahnhof für das Reststück der „Krumpe“.
Im nördlichen Bahnhofsbereich befindet sich eine Drehscheibe mit Rundschuppen. Darin sind einige historische Schmalspurfahrzeuge, u. a. die Mh.6 des gleichnamigen Vereins untergebracht.
Unsere Reise setzt sich in süd-westliche Richtung bis Hofstetten-Grünau fort. Die ersten Ausläufer des Alpenvorlandes kommen immer näher. Danach wird ab Mainburg das Pielachtal erreicht. Wir schlängeln uns entlang der Bergrücken immer tiefer ins Tal, wechseln mit dem Überqueren der Pielachtalbundesstraße bei Steinklamm zur anderen Talseite und erreichen die Haltestelle Steinschal-Tradigist. Dieser Haltepunkt eignet sich besonders gut als Ausgangspunkt für Wanderungen zu den zahlreichen touristischen Zielen in der Region.
Die Reise führt dann weiter zum ersten Endpunkt der Bahn nach Kirchberg an der Pielach, wo unmittelbar in der Nähe des Bahnhofs eine Modellbahnanlage besichtigt werden kann. Dort beginnt auch der Bahnwanderweg.
Die Mariazellerbahn fährt nun immer tiefer in das wilde Pielachtal hinein. Ab Loich wird der Raum immer enger, und die Bahnlinie verläuft bis Schwarzenbach entlang der Bundesstraße. Die Gegend ist weitgehend unberührt. Wenige hundert Meter nach dem Bahnhof Schwarzenbach an der Pielach wird nach einem Tunnel sowohl die Pielach als auch die Bundesstraße gequert und die Strecke verläuft zunächst auf einem Damm Richtung Frankenfels. Dieser Ort hat die nächsten touristischen Attraktionen zu bieten, und zwar die Tropfsteingebilde in den Nixhöhlen oder das seit 1989 bestehende Bergbauernmuseum Hausstein.
Die Strecke schmiegt sich eng an die Talflanken des Voralpengebietes an, sie verläuft nun bereits hoch über der Bundesstraße, einerseits zur Gewinnung von Höhe und andererseits zum Schutz vor Hochwasser.
Nach dem Passieren von Boding wird Laubenbachmühle erreicht, heutiger Endpunkt für viele Züge der Talstrecke. Die heutige Idylle von Laubenbachmühle wird nach der Umsetzung der anstehenden Projekte der Vergangenheit angehören, hier soll die neue Hauptwerkstätte entstehen. Doch dazu später mehr …

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