Streckenchronik 2008

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Richtig Ärger an Rhein und Ruhr
Der wegen Schlechtleistungen schwelende Streit zwischen dem Verkehrsverbund Rhein-Ruhr (VRR) und DB Regio eskalierte im Juni, als der VRR den Verkehrsvertrag wegen Vertragsverletzungen bei der Erbringung von Sicherheits- und Serviceleistungen im S-Bahn-Bereich außerordentlich kündigte. Gleichzeitig legte der Auftraggeber der DB auf, die Zugfahrten bis zu einer Neuausschreibung im bisherigen Umfang weiterzuführen. Die DB reagierte mit der Verweigerung von Sonderverkehren, was der VRR jedoch mit der entsprechenden Beauftragung von privaten Anbietern kompensieren konnte.

 Der in ein gutes Dutzend Prozesse eskalierte Rechtsstreit um die Wiehltalbahn Osberghausen – Waldbröl – Morsbach wendete sich zu Gunsten der betriebsführenden Rhein-Sieg-Eisenbahn. In der Sache stand der vom Land Nordrhein-Westfalen erteilten Betriebsgenehmigung für 50 Jahre die von der Bezirksregierung Köln erlassene Freistellung von Bahnbetriebszwecken (Entwidmung) gegenüber. Bezirksregierung und mehrere Gemeinden hatten argumentiert, dass gelegentliche Güterzug- und Museumszugfahrten kein Verkehrsbedürfnis im Sinne des Gesetzes darstellten. Das Verwaltungsgericht Köln entschied nun, dass der Begriff des Verkehrsbedürfnisses weit auszulegen und langfristig zu sehen sei, und hob deshalb die Freistellungsbescheide auf. Insofern hatte das Geschehen um die Wiehltalbahn bundesweite Bedeutung für Güter- und Touristikbahnen. 

Von: Helmut Roggenkamp

Artikel aus LOK MAGAZIN 02/09

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