Traumkulisse: Von Rosenheim nach Salzburg

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Problem: Untergrund
Dabei waren es nicht die zahlreichen Kunstbauten, welche die Ingenieure immer wieder vor unerwartete Schwierigkeiten stellten, sondern stattdessen an mehreren Stellen der vorwiegend sumpfige Untergrund und die Gefahr von Dammrutschen und Absenkungen. Zudem wurden die Arbeiten an diesem Streckenabschnitt von April 1856 bis Ende 1857 zugunsten des Teilstücks Rosenheim – Kufstein unterbrochen. Die offizielle Eröffnung der Eisenbahn von Rosenheim nach Salzburg fand am Sonntag, dem 12. August 1860, unter Teilnahme der Monarchen beider Länder statt und wurde entlang der gesamten Strecke gefeiert.

Beginnend im Bahnhof von Rosenheim, welcher im Jahr 1876 in neuer Lage komplett neu gebaut wurde – das alte Gebäude von 1858 dient bis heute als Rathaus – wird nach bereits wenigen hundert Metern die Mangfall überquert. Direkt danach zweigt die Strecke nach Kufstein ab.

Noch bevor es im Anschluss daran über die mehr als 200 Meter lange, gemauerte Innbrücke mit ihren sieben Öffnungen geht, fädelt die erst 1982 eröffnete Rosenheimer Kurve von Süden her ein. Sie dient den Korridorzügen im Fern- und Güterverkehr der ÖBB zur Umfahrung des Rosenheimer Bahnhofs und damit zur Vermeidung eines Lok- und Richtungswechsels.
Als nächstes geht es am Abzweig Landl vorbei, wo die elektrifizierte Güterzugstrecke zum Zementwerk Rohrdorf ausfädelt. In Richtung Nordosten geht es am Nordufer des Simssees vorbei an den aufgelassenen Stationen Stephanskirchen, Simssee, Krottenmühl und Bergham bis nach Bad Endorf. Hier hat die Nebenbahn nach Obing ihren Ausgangspunkt, welche im Jahr 2006 nach zehn Jahren Dornröschenschlaf von der Chiemgauer Lokalbahn übernommen und wieder eröffnet wurde.

Meterspurbahn zum Chiemsee
Über Prien, mit der berühmten, dampfbetriebenen Chiemseebahn zum Hafen Stock, sowie der Nebenbahn nach Aschau geht es in südlicher Richtung westlich des Chiemsees bis Bernau. Ganz in der Nähe, in Rottau, gab es bis 1988 noch einen kleinen Güterbahnhof mit Torfbahn, welcher heute das bayerische Moor- und Torfmuseum beherbergt. Südlich am Chiemsee vorbei folgt Übersee, wo die 1993 demontierte Strecke nach Marquartstein abzweigte. Bei Bergen überspannt die Autobahn A 8 auf einer Betonbrücke die Strecke.

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