Baureihe V 180 (II): Überall unterwegs

Universalmaschine Beinahe flächendeckend in der gesamten DDR traf man die V 180 an. Mit der C’C’-Lok gelang auch der Vorstoß in den Nebenbahn-Sektor.
 
Der Reichsbahn war sehr daran gelegen, im Westen „Überlegenheit“ zu zeigen. Besonders gern fuhr man Hof mit den neuen V 180 an, wo der Gegensatz zur DB-Dampflok ins Auge trat (1967)	Foto: Hans van Engelen © Hans van Engelen

Der erste Teil unseres Beitrages über die Baureihe V 180 der Deutschen Reichsbahn behandelte die Technik der Lok und ihren Einsatz in der Rbd Berlin. In diesem Beitrag wird der Einsatz bei den anderen Direktionen geschildert.

Rbd Cottbus
Das Bw Cottbus erhielt 1966 die ersten Maschinen aus Babelsberg. Bis 1969 erhöhte sich der Bestand auf 19 Stück, die die Dampflokomotiven der Baureihe 2310 aus dem Reisezugdienst verdrängten. Waren das anfangs B’B’-Maschinen, so kamen 1967 auch C’C’-Lokomotiven hinzu. Die Cottbuser 118 beherrschten den Reiseverkehr Cottbus – Berlin, sie fuhren von Görlitz über Frankfurt (Oder) nach Binz auf Rügen und auf der Strecke Cottbus – Leipzig. Im Dezember 1993 endete die Geschichte der V 180 in Cottbus. Der nördliche Teil der Direktion war schon 1991 zur Rbd Berlin gekommen.

Rbd Dresden/Bw Dresden
Die ersten V 180 waren im Bw Dresden-Pieschen, dem Triebwagen-Bw, beheimatet. Für einen längeren Zeitraum kamen dann im April 1964 mit den V 180 020/021 die ersten Maschinen mit Strömungsgetrieben aus DDR-Produktion nach Dresden. Ende 1964 beheimatete Pieschen schließlich sieben V 180. Im Januar 1967 kamen die ersten sechsachsigen Maschinen nach Dresden, dessen Dienststellen Pieschen, Friedrichstadt und Altstadt zum Groß-Bw Dresden zusammengeschlossen wurden.

Dresdener Leistungen waren der Schnellzugdienst nach Berlin, den man sich mit der Baureihe 01 teilte, und Schnellzug- und Eilzugleistungen nach Cottbus und der Vorortverkehr in die Sächsische Schweiz. Eine Schnellzugleistung führte 1967 bis Wittenberge, 1968 bis Schwerin.

Güterzugleistungen gab es nach Bad Schandau und Seddin. Die V 180 281 beförderte 1968 den ersten Containerzug der DDR nach Berlin-Frankfurter Allee.
Die Elektrifizierung des sächsischen Dreiecks am 31. Mai 1970, der Fahrdraht auf der Strecke Dresden – Schöna ab 20. Juni 1976 und auf der Strecke Dresden – Elsterwerda ab 27. Mai 1979 machte die V 180 in Dresden weitgehend überflüssig. Die Lokomotiven wurden den Betriebswerken in Karl-Marx-Stadt und Glauchau zugewiesen.

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