Die Siemens Vectron im Portrait

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Erste Bestellungen aus anderen Ländern

Der neue EuroSprinter 2007 konnte in Deutschland aus verschiedenen Gründen zunächst nicht richtig Fuß fassen.  Die ersten Bestellungen kamen deshalb aus Portugal, Belgien und Litauen. Die Portugiesischen Staatsbahnen (CP) bestellten bereits Ende 2005 insgesamt 15 Maschinen, welche unter der Bezeichnung LE4700 mit einer Leistung von 4.600 kW und einer Höchstgeschwindigkeit von 140 km/h ab 2008 nach Portugal geliefert wurden. 2007 wurde dann auch die Option über weitere zehn Maschinen gezogen. Diese Loks wurden in Deutschland vormontiert, und in Portugal bei einem Tochterunternehmen der Staatsbahn endgefertigt.

Mehrsystemlok für Belgien

2006 bestellte die Belgische Staatsbahn (SNCB) 60 EuroSprinter mit 6.000 kW und 200 km/h Höchstgeschwindigkeit. Dies war die erste Bestellung einer Mehrsystemlokomotive der ES 2007- Plattform. Bereits 2008 wurde eine zweite Bestellung über weitere 60 Exemplare von der SNCB ausgelöst. Sie wurden als Baureihe HLE 18/19 in Dienst gestellt. Während die Loks der Reihe HLE 18 normal mit Schraubenkupplungen ausgerüstet sind, werden die 24 Lokomotiven der Reihe 19 einseitig mit einer automatischen Mittelpufferkupplung ausgerüstet, um sie mit den belgischen Wendezugverbänden einsetzen zu können. Dabei werden die Verbände ähnlich wie Triebzüge geschlossen eingesetzt, geflügelt beziehungsweise verstärkt.

Schon vor der ersten Ellokbestellung wurde im August 2005 durch die Litauische Staatsbahn eine Order über 34 Dieselloks ausgelöst. Sie entsprechen mit einer Leistung von 2.000 kW technisch weitgehend ER20-Lokomotiven. Die Außenhaut wurde jedoch komplett auf Basis des neuen Konzeptes gefertigt. Die als ER20CF bezeichneten Lokomotiven wurden in sechsachsiger Ausführung bestellt und wiegen mit 138 Tonnen Dienstgewicht auch 58 Tonnen mehr als die vierachsige Variante. Die Höchstgeschwindigkeit ist auf 120 km/h festgelegt. Das größere russische Lichtraumprofil ließ es zu, dass die Dachaufbauten seitlich verkleidet werden konnten, was die Lok deutlich höher wirken lässt.

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