Ende in Crailsheim

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Was die Loks in Hameln eigentlich sollten, konnte er mir nicht sagen: Nur noch zwei Personenzüge hatte Hameln mit Dampf zu fahren, und die waren bestens im 50er-Umlauf integriert. So kam, was kommen musste: Die gerade erst einmal zehn Jahre alten 023 097, 102, 103 und 104 standen mehr herum, als sie fuhren. Gelegentlich sprangen sie für einen ausgefallenen ETA ein, und auch den frühnachmittäglichen Personenzug nach Altenbeken aus dem 50er-Plan hatte die 023 102 einmal am Haken. Im Herbst 1969 sah ich dann die 102 und die 103 in Sandwich-Manier mit ein paar Bauzugwagen bei Fischbeck (an der Linie Hameln – Löhne) auf der Strecke stehen …

Noch vor dem Jahreswechsel war fast alles vorbei: Schon im September ging die 104 nach Saarbrücken, im Dezember 1969 folgten die 102 und 103 nach Emden – noch in Hameln wurden die Loks mit den Schildern „Bw Emden“ versehen. Lediglich 023 097 blieb als Einzelstück bis zum Juni 1970 in Hameln, war im Februar 1970 Star einer Sonderfahrt, um nach einem AW-Aufenthalt in Bestwig eine neue Heimat zu finden.

023 098, schon als z-Lok von Löhne nach Hameln gekommen, blieb noch einige Zeit im Bw stehen, wurde dann nach Karthaus geschleppt und im Oktober 1970 zerlegt: Mit nur knapp neuneinhalb Jahren Dienstzeit war sie die kurzlebigste 23 überhaupt; 515.000 DM hatte die DB seinerzeit an die Fa. Jung als Hersteller der Lok zahlen müssen – die Gesamt-Kilometer-Laufleistung dürfte nicht wesentlich höher gewesen sein! Zum Vergleich: 23 001 legte in ihrem 24 Jahre langen Leben mehr als 2.000.000 Kilometer zurück.

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