Endstation Rheine

Das Einsatzgebiet der Loks reichte in westlicher Richtung bis ins Ruhrgebiet, mit Oldenzaal (NS) und Herbesthal (SNCB) wurde auch im Ausland gewendet. Haupteinsatzgebiet war die „Rollbahn“ nach Hamburg, die durch den aus Richtung Westen vordringenden Fahrdraht auch letztes Einsatzgebiet werden sollte. Hier waren schwere und schnelle D-Züge zu bespannen, 135 km/h waren die Regel und wurden auch ausgefahren.
Eine besonders auffällige Leistung war das Zugpaar D 195/196, ein aus nur vier Wagen bestehender Schnellläufer: In nur 67 Minuten bewältigte die 01.10 die 122 Kilometer zwischen Bremen und Osnabrück, was einem Schnitt von 110 km/h entsprach. Doch auch zwischen Osnabrück und Hamburg wuchsen 1967/68 die Fahrleitungsmasten wie Pilze aus dem Boden und das Spinnennetz aus Fahrleitungen nahm Konturen an: Ab September 1968 konnte elektrisch gefahren werden! Nachdem Osnabrück seine letzten Kohle-01.10 schon im April 1967 nach Rheine abgeben hatte, wurden die verbliebenen Ölloks Ende September 1968 nach Rheine und Hamburg-Altona abgegeben. Auch erste Abstellungen waren zu verzeichnen: Die 01 1079 und 01 1089 beendeten in Osnabrück ihre Karrieren.
Hamburg-Altona: Immer nach Norden
Schon Mitte der 1960er-Jahre hatte man sich bei der DB Gedanken über den Auslaufbetrieb der Baureihe 01.10 gemacht. Da im Bw Hamburg-Altona die Infrastruktur für ölgefeuerte Dampfloks vorhanden war, schließlich war es Jahre lang Wende-Bw Osnabrücker Loks, entstand ab 1967 eine 01.10-Gruppe. Insgesamt 21, ausschließlich ölgefeuerte Loks wurden dort heimisch, um die altersschwachen und den gestiegenen Anforderungen nicht mehr gerecht werdenden 03 abzulösen und die überforderten V 200 zu ergänzen. Ironie des Schicksals: Als die 01.10 auf der Westerländer Strecke antraten, wurden die Fahrzeiten deutlich gekürzt und die DB warb „mit kürzeren Fahrzeiten durch Einsatz leistungsfähiger Lokomotiven“, verschwieg aber natürlich, dass es sich bei diesen um Dampfloks handelte!
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