Gelungene Rekonstruktion

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Besserer Saugzug durch Giesl-Ejektor
Ab 52 8186 bekamen die Maschinen ab Werk als Blasrohranlage den Giesl-Flachejektor. Weitere Lokomotiven hat man nachgerüstet, so dass schließlich 97 Maschinen, also fast die Hälfte des Bestandes, den Flachejektor besaßen. Nach durchschnittlich zehn Jahren waren die Anlagen verschlissen und sind durch normale Blasrohre und herkömmliche Schornsteine ersetzt worden, weil man keine Devisen für die Verlängerung der österreichichen Lizenz ausgeben wollte.
Normalerweise behielten die Rekolokomotiven der Baureihe 52 ihre Regelkolbenschieber mit Winterthur-Druckausgleichern. 28 Lokomotiven erhielten jedoch von ausgemusterten Lokomotiven der Baureihe 5050 (Öl) Druckausgleich-Kolbenschieber Bauart Trofimoff; die 52 8024 bekam sogar die Schieber von der 01 0523.
Wegen der Aschkastenkonstruktion Bauart Stühren musste eine Rahmenquerverbindung verlegt werden. Beim Einbau der Mischvorwärmeranlage wurde der Platz auf dem Rahmen für die Luftkessel zu eng, so dass einer vorn auf den rechten Umlauf verlegt werden musste.
Die DR hat nur Lokomotiven mit Blechrahmen rekonstruiert. Bei der für eine kurze Einsatzzeit konzipierten Kriegslokomotive hat man die Achslagerführungen eingeschweißt und auf Achslagerstellkeile verzichtet. In der Literatur war zu lesen, dass alle Lokomotiven bei der Rekonstruktion Achslagerstellkeile bekamen. Michael Reimer schreibt in seinem Buch „Die Baureihe 52 bei der Deutschen Reichsbahn“, dass anhand der Betriebsbücher feststellbar ist, dass einige Maschinen keine Achslagerstellkeile bekamen, vermutlich solche, die aus der UdSSR zurückgekauft worden sind. Ohne Achslagerstellkeile blieben lt. Reimer die:
52 8036, 8038, 8050, 8051, 8053, 8055, 8086, 8070, 8072, 8116, 8121, 8125, 8131, 8159, 8161, 8188, 8193, 8199, 8200.
Die höchste bei der DRG vergebene Betriebsnummer für eine 52er war die 52 7794. Um die Rekolokomotiven sofort für den Betriebsdienst kenntlich zu machen, wies die HvM an, diese ab 52 8001 einzunummern.

Einsätze
Die Baureihe 5280 war, wie die Baureihen 50 und 52, eine Güterzuglokomotive für das Flachland. Die anfangs den Bw Eberswalde und Angermünde als Erstzuteilung zugewiesenen Maschinen mussten den leistungsstärkeren der Baureihen 44 Öl und 50 Öl weichen. So konzentrierte sich der Einsatz der Reko-52er auf Bahnbetriebswerke des „Energiebezirkes“, wie Cottbus, Bautzen, Kamenz, Hoyerswerda, Görlitz und Zittau. Etwa ab 1961 gab es Zuweisung an die Bahnbetriebswerke Berlin-Schöneweide und Berlin-Pankow, Frankfurt (Oder) Vbf, Brandenburg, Falkenberg, Elsterwerda, Wustermark und Röblingen.
Die Übergabezüge, die von den PKP angeboten wurden, vom Grenzbahnhof Oderbrücke nach Frankfurt (Oder) Vbf zu befördern, war eine anspruchsvolle Aufgabe, die aufgrund der Steigung manchmal zwei Lokomotiven der Baureihe 5280 erforderte. Das Bw Röblingen bediente alle Zugarten nach Querfurt und Vitzenburg, während nur die Bw’e Zittau, Brandenburg, Bautzen und Haldensleben mit der 5280 regelmäßig Reisezugleistungen übernahmen. Die Baureihe 5280 war vorwiegend im östlichen Sachsen zu finden, in Westsachsen sowie in den Bezirken Gera, Erfurt und Suhl überhaupt nicht.
Waren es lange Zeit die Diesellokomotiven der Baureihen 118, 119 und 120, die die Dampflokomotiven aus ihren Plänen drängten, so bescherte die Ölkrise zu Beginn der 1980er-Jahre den Rekolokomotiven neue Aufgaben.
Von Sangerhausen aus durften die ölgefeuerten 44er nicht mehr über die Rampe nach Riestedt fahren, mit den schweren Zügen mühte sich jetzt die Baureihe 5280. Sangerhausen war berüchtigt wegen seiner schlechten Wasserqualität. Das harte Speisewasser verursachte viele Schäden an den Dampferzeugern. Nordhäuser 5280 führten nun auch Reisezüge und ersetzten dort  110er.

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