Großer Grenzverkehr

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Nördlich von Hüntwangen-Wil haben die ersten Bauarbeiten für einen zweigleisigen Ausbau der Strecke begonnen. Dieser soll bereits 2010 bis Rafz vollendet sein. Anschließend wird von Jestetten aus ein zweites Gleis nordwärts bis zum Neuhausener Fischerhölzlitunnel verlegt. Voraussichtlich 2012 wird auch die Station Altenburg-Rheinau aufgelöst werden. Das Fahrgastaufkommen dort rechtfertigt keine größeren Investitionen in die Infrastruktur, zumal von deutscher Seite keine finanzielle Beteiligung in Aussicht steht. Mit diesen Ausbauten könnte dann auch die Zürcher S5 bis Schaffhausen verlängert werden, wie es von dort immer wieder gewünscht wurde. Außerdem ist zwischen Schaffhausen und Zürich ein 30-Minuten-Takt geplant – im Fernverkehr.
Auch der Hochrheinstrecke stehen Veränderungen ins Haus. Der Kanton Schaffhausen will im Klettgau einen Halbstundentakt einrichten. Hierzu beginnen die Arbeiten bereits 2010 mit der Beseitigung mehrerer Bahnübergänge. Ab 2012 wird die Strecke dann zweigleisig ausgebaut. In einem Gutachten, welches das Land Baden-Württemberg und der Kanton Schaffhausen bezahlt haben, wird die vollständige Elektrifizierung der Strecke empfohlen. Ob und wann sich dies – bei geschätzten Gesamtkosten von 110 Millionen Euro – realisieren lässt, werden die nächsten Jahre zeigen. Die Weichen müssen bald gestellt werden, denn 2016 endet der gegenwärtige Verkehrsvertrag, dann wird die Strecke neu ausgeschrieben. Eines aber ist sicher: Die Zeit der Formsignale im Grenzland, sie läuft unerbittlich ab.   

Von Jörn Schramm

Ein Artikel aus LOK MAGAZIN 07/10

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