Der Interregio - 1988 fuhr der erste Zug

Interregio - der "neue" D-Zug

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Ein Großteil der IR-Wagen ist noch vorhanden, viele stehen aber nur herum, 2006 wurden 170 Wagen im Werk Chemnitz verschrottet. Einige dienen in IC-(Ersatz)-Garnituren und ein Teil der Wagen, vor allem der 2. Klasse, wurde 2007 in die Niederlande verkauft. Dort fahren sie, außen im Dunkelblau-Gelb der NS lackiert, als lokbespannte IC-Züge. Wer also heute zumindest innen den klassischen IR genießen will, reise nach Deventer und besteige einen der halbstündlich verkehrenden IC nach Amsterdam. Zwar gibt es kein Bistro- Cafe, aber sechs Wagen 2. Klasse und ein früherer DB-1.-Klasse-IC-Wagen bilden die Garnitur. Vorn und hinten hängt je eine NS 1800.
Auch auf andere europäische Länder hat das deutsche Konzept ausgestrahlt. Der Komfort, den heute die Schweizer IR-Züge im Bahn-2000-Netz bieten, ob es ihn ohne das deutsche Vorbild gäbe? In Belgien hingegen ist IR nur eine Marke, hier laufen oft alte Regionaltriebzüge, die in etwa dem entsprechen, was die DB in den Siebzigern zu bieten hatte.
Übrigens: Die meisten heutigen IC befahren ehemalige IR-Strecken, der Komfort ist nicht besser geworden, die Fahrzeiten nicht kürzer – nur der Preis, der ist gestiegen. Und Auslastung und Kostendeckung.

Ein Artikel aus LOK MAGAZIN 10/08

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