Neue DR-Triebfahrzeugnummern: Zahlen für den Rechner

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Die Reichsbahn betrieb noch eine große Anzahl von Dampflokomotiven in mehreren Baureihen, deren Ausscheiden vorgesehen, aber vorerst nicht möglich war. Die Zahl der Diesellokomotiven (V) war zwar verhältnismäßig groß, beschränkte sich aber auf wenige Baureihen, demgegenüber war die Zahl der Elloks (E) relativ klein. Die Gruppe der Dieseltriebwagen (VT) bestand aus einigen Altbaufahrzeugen, den Neubauten der Leicht-Verbrennungstriebwagen (LVT) und den Schnelltriebwagen der Bauart „Görlitz“ (SVT). Am kleinsten war die Gruppe der Elektrotriebwagen (ET), die sich hauptsächlich aus Fahrzeugen der Berliner S-Bahn zusammensetzte.

Abschied von Gewohntem
Um bei der Einordnung der Dampfloks deren meist vierstellige Ordnungsnummern beibehalten zu können – man denke an die Baureihen 38, 50, und 52 mit ihren noch großen Stückzahlen – behielt man die zweistellige Baureihennummer bei, hinter der nach einem Zwischenraum die vierstellige Ordungsnummer folgte. Weil für die anderen Traktionsarten als erste Ziffer die 1 oder 2 gelten sollten, mussten die mit diesen Ziffern vorhandenen Dampflokbaureihen 18, 19, 22, 23 und 24 neue Baureihenbezeichnungen erhalten. Die ersten beiden ordnete man als Schnellzuglok in der Gruppe „0“, nämlich als Baureihe 02 und 04 ein. Die Personenzugbaureihen 23, 24 und 22 erhielten dagegen in dieser Reihenfolge die neuen Bezeichnungen 35, 37 und 39 zugeteilt, die von der Achsfolge her bereits früher für Länderbahnlokomotiven verwendet worden waren.

Die vierstellige Ordnungsnummer ermöglichte es auch, die jeweiligen Dampflokgattungen nach Feuerungsarten zu unterscheiden. Dafür benutzte man deren erste Ziffer. Die „0“ stand für Ölfeuerung, die „9“ für Kohlenstaubfeuerung, die Ziffern 1 bis 8 galten für normale Kohlefeuerung und unterschieden dabei auch die einzelnen Unterbauarten. So entstanden bei der Baureihe 03 die Unterbaureihen 03.0, 03.1 und 03.2, nämlich für die vormaligen 0310 Öl, 0310 Kohle und 030-2, letztere gab es nur mit Kohlefeuerung. Als Loks mit Ölfeuerung wurden solche der Baureihen 015, 0310, 18, 19, 44, 5050, 95 und 9972 umgezeichnet, mit Staubfeuerung gab es nur noch die Baureihen 44 und 52. 

Anders ging man bei den Triebfahrzeugen der Diesel- und Elektrotraktion vor. Hier war eine dreistellige Baureihennummer vorgesehen, auf die nach einem Zwischenraum die dreistellige Ordnungsnummer folgte. Für alle Verbrennungsmotorfahrzeuge, also Diesellokomotiven, Verbrennungsmotortriebwagen einschließlich Steuer- und Beiwagen und Kleinlokomotiven begann die Baureihennummer mit „1“, für die elektrischen Lokomotiven und Triebwagen einschließlich deren Mittel-, Steuer- und Beiwagen jedoch mit „2“, wobei die benutzten Spannungssysteme nicht unterschieden wurden.

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