Rot und rund - Porträt: Baureihe VT 2.09.

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Fahrzeugteil
Der Fahrzeugkasten ist eine selbsttragende Schweißkonstruktion in Stahlleichtbau. Untergestell, Seitenwände und Dach sind verwindungssteif verbunden. Übergangsmöglichkeiten von einem Fahrzeug zum anderen gibt es nicht. Die Fahrzeuge besitzen eine selbsttätige Mittelpufferkupplung der Bauart „Scharfenberg leicht“, die auch die pneumatischen Leitungen kuppelt.
Das Laufwerk ist eine Schweißkonstruktion, die die gesamte Maschinenanlage aufnimmt. Die Radsätze besitzen spielfreie Radsatzführungen. Die Einstellung erfolgt durch exzentrische Buchsen. Die Radsätze werden durch Blattfedern abgefedert. Zwischen Fahrgestell und Wagenkasten sind Schraubenfedern mit Stoßdämpfern geschaltet. Die Bremsanlage besteht aus einlösiger Scheibenbremse KP, Magnetschienenbremse und Spindelhandbremse.

Fahrgastraum
Dem Nebenbahnbetrieb angepasst, war der Fahrgastraum ohne Zwischenwände und Türen konzipiert. Der Einstieg erfolgte an den Wagenenden über je eine zweiflüglige Drehfalttür. Die Sitzplätze waren 2 + 3 beidseits des 580 mm breiten Mittelgangs angeordnet, gepolstert und mit Kunstleder bezogen. Alle Sitzplätze waren natürlich 2. Klasse.

Maschinenanlage
Unterflur liegend war der 6-Zylinder-Viertakt-Dieselmotor 6 KVD 18,5/HRW mit Wasserkühlung vom VEB Elbewerk Roßlau eingebaut. Die Kraftübertragung erfolgt über ein Sechsgang-Elektroschaltgetriebe. Alle Gänge sind ständig im Eingriff und werden durch eine elektrisch betätigte Reibscheibenkupplung an die Sekundärwelle angeflanscht. Das Radsatzwendegtriebe wird elektropneumatisch geschaltet.

Hilfseinrichtungen werden vom Dieselmotor über Winkelgetriebe mit Magnetkupplungen angetrieben, so z. B. zwei Hilfsgeneratoren und die Pumpe für das Dieselmotor-Kühlwasser. Die zentrale Stromversorgung (zweimal 12 V, 180 Ah) ist nachträglich für den gesamten Zugverband eingerichtet worden. Eine zeit- und wegeabhängige Sicherheitsfahrschaltung (Sifa) ist vorhanden.

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