TEE

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Bis 1967 war die Zahl der Reisenden europaweit von einer Million (1 957) bis auf 4,5 Millionen gestiegen. Diese Zahl sank nun wieder von Jahr zu Jahr. Folgerichtig wandelten auch die anderen Bahnen namhafte TEE-Zugläufe in normale Schnellzüge oder Intercities um, so die Franzosen, die 1 972 aus dem TEE „Mont Cenis“ das einfache Rapide-Zugpaar 21 4/21 5 machten.

Im Sommer 1 979 rutschte man mit 1 7 TEEZugläufen wieder unter die 20er-Marke, im Winter 1 983/84 trugen noch zehn TEE-Zugpaare klang volle Namen. TEE-Züge über lange Laufwege für ein sehr gut betuchtes Publikum entsprachen nicht mehr dem Geist der Zeit. Deshalb wurde auch der Grundgedanke des ICZuges von 1 971 abgewandelt.

Ab 1979 fuhren auf den wichtigsten Verbindungen der Deutschen Bundesbahn nun diese Züge zweiklassig und im Stundentakt. Die größere und schnellere Beweglichkeit aller war gegenüber der luxuriösen Ortsveränderung weniger Auserwählter wichtiger. Die Gesellschaft insgesamt machte mobil …

Der Fall „Rheingold“ und das Ende des TEE
Er mag als Paradebeispiel dafür herhalten, wie sich die Dinge wandeln: Im Sommer 1 965 wurde er in das TEE-System integriert. Er blieb der einzige TEE (mit dem „Rheinpfeil“), in dem auch weiter der Aussichtswagen oder der „Buckel“-Speisewagen mitfuhren. Nach und nach wurden sie von beige- blau auf die TEE-Farben beige-rot umlackiert.

Ihre Premiere als TEE läutete bei der DB auch den Abschied vom Triebzug als alleinigem Vertreter des Produktes ein. Bei den anderen Teilnehmerbahnen hatte es das schon früher gegeben. So fuhr der TEE 9/1 0 „Rheingold“ erstmals 1 965 auf einer Route zwischen Amsterdam und Genf. Der TEE 21 /22 „Rheinpfeil“ verband Dortmund und München.

Zwischen beiden Zügen wurden in Duisburg Kurswagen getauscht, das hatte es bis dahin im TEE-Verkehr nicht gegeben. Für Fotografen war die Geschichte insofern interessant, da die Umlackierung der Wagen dauerte und so eine Zeit lang farbgemischte Garnituren unterwegs waren. Zugloks auf Bundesbahngleisen waren die E 101 2.

V 200 bespannten den „Rheingold“ zwischen Oberhausen und Emmerich, wo anfangs noch kein Fahrdraht hing. 1 966 ging es dann elektrisch durch, in den Niederlanden fuhr eine NS-Ellok der Reihe 1 1 00 den Zug, in der Schweiz die extra umlackierte Re 4/4I. Als die ersten Vorserien-E 03 da waren, durften sie sofort vor dem TEE „Rheingold“ ran – zu Testzwecken, Planloks blieben die E 101 2.

1971 war dann die Zeit der Serien-1 03 gekommen. Ab 1 982 fuhr der „Rheingold“ nur noch zwischen Amsterdam und Basel SBB. Ein attraktiver Zug für Geschäftsleute war er schon längst nicht mehr, eher etwas für Touristen. 1 983 erhielt er ein Flügelzugpaar TEE 1 6/17 Mannheim – München.

Bewusst wurde es über die touristisch interessante Verbindung Heidelberg – Aalen – Augsburg geleitet. Die Bundesbahn wollte Nostalgiker anlocken mit diesem Zug, das war klar. So richtig zufrieden war man wohl nicht, denn es wurde nun viel herumexperimentiert. Neue Zugnummern, dauernde Änderung der Flügelungen, andere Laufwege – Todeszuckungen eines 1 928 erstmals verkehrenden Luxuszuges. Im Sommer 1 987 war er und damit der letzte TEE aus den Kursbüchern verschwunden …

Ein Artikel aus LOK MAGAZIN 01/14.
 

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