Tempo mit System

In dieser scheinbar aussichtslosen Lage kam im Mai 1982 ein neuer DB-Vorstand ins Amt, der erstmals vor allem aus Managern ohne Eisenbahnerhintergrund bestand. Berufen von Verkehrsminister Volker Hauff, der mit klaren Ansagen abseits eingefahrener Denkweisen von sich reden gemacht hatte, sollten sie die alte Bundesbahn zu einem modernen Unternehmen entwickeln.
Der Vorstand um Reiner Gohlke erkannte rasch, dass der sich hinschleppende Bau der beiden Schnellfahrstrecken Würzburg – Hannover und Stuttgart – Mannheim (NBS) beschleunigt, vor allem aber, dass diese NBS keinesfalls mit konventionellem Fahrzeugmaterial betrieben werden durften. Wollte man im Fernverkehr wieder punkten, bedurfte es deutlich schnellerer Züge. Der Vorstand sah im Hochgeschwindigkeitsverkehr auch einen Ansatz für ein neues Bild der Bahn und einen wichtigen Imageträger, der der Bahn eine Perspektive geben konnte.
Die Voraussetzungen dafür waren besser, als es zunächst schien. Schon bald stieß der Vorstand im eigenen Haus auf die „Forschungsgemeinschaft Rad/Schiene“, im BZA München vertreten durch eine Projektgruppe, die in den zurückliegenden Jahren umfangreiche theoretische Vorarbeiten für den Hochgeschwindigkeitsverkehr geleistet hatte. Sichtbarer Ausdruck ihrer Arbeit war der Bau des Rollprüfstandes in München-Freimann, auf dem im April 1982 ein Versuchsfahrzeug ohne eigenen Antrieb mit 501 km/h einen Geschwindigkeitsweltrekord aufgestellt hatte. Als weiteres Ergebnis lag der Plan für ein „Rad-Schiene Versuchs- und Demonstrationsfahrzeug“ fertig in der Schublade.
Seiten
ET 184 41, 42/ ET 185 01: Elektrische Pioniere
Am 4. Dezember 1895 eröffnete die Localbahn AG in Württemberg zwischen Meckenbeuren und Tettnang die erste elektrische Vollbahn in Europa.
Für den...
weiterBaureihe 140 im Emsland: Die Funken schlagen
Im Emsland tummelten sich früher die Dampflokfans. Doch Geschichte wiederholt sich: Das Emsland zieht heute Ellok-Nostalgiker an. Warum das so ist, lesen Sie hier!
Lokführer im Ruhrgebiet in den 1970ern: Oft um den Kirchturm herum
In den frühen 1970er-Jahren arbeitet Peter Schricker als Lokheizer im Bahnbetriebswerk Duisburg-Wedau. Seine Dampflok-Einsätze sind die typischen jener Jahre:... weiter