Tempo wird Alltag

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Nach der ursprünglichen Begriffsbestimmung bedeutete ABS den Ausbau (teilweise auch Neubau) einer vorhandenen Strecke für Geschwindigkeiten über 160 km/h bis 200 km/h, inzwischen werden sie für Geschwindigkeiten bis 230 km/h ertüchtigt. Die Strecke Köln – Aachen ist Bestandteil des europäischen HGV-Netzes. 2003 wurde der Ausbau des ersten Abschnitts zwischen Köln und Düren als NBS parallel zur bestehenden Strecke für Geschwindigkeiten bis 250 km/h fertiggestellt, ein Abschnitt bei Langerwehe ist im Bau, die weiteren Abschnitte sind erst in Planung. Die Verbindung Hamburg – Berlin war nach der Wiedervereinigung wegen dem Projekt Mag­netschwebebahn zunächst nur für eine Geschwindigkeit von 160 km/h ausgebaut worden. Nachdem sich die Schwebebahn als unfinanzierbar erwies, erfolgte bis 2004 der Ausbau der klassischen Strecke für 230 km/h.

Die Strecke Karlsruhe – Basel wird als Korridor Niederlande/Belgien – Schweiz viergleisig ausgebaut. Während auf den Abschnitten nördlich von Freiburg schon 1962 auf weiten Teilen der neue Rheingold-Zug mit 160 km/h fahren konnte, ist die Trasse im südlichen Abschnitt insbesondere zwischen Müllheim und Weil am Rhein wegen der engen Krümmungen nur deutlich unter 100 km/h befahrbar. Um auch dort schneller fahren zu können, entsteht der rund 20 Kilometer lange Katzberg-Tunnel. Der Abschnitt Karlsruhe – Rastatt ist seit 2004 mit 250 km/h befahrbar, wegen fehlender Finanzen mussten die vorgesehenen Fertigstellungstermine der weiteren im Bau befindlichen Abschnitte mehrfach verschoben werden.

Bereits zum zweiten Mal ausgebaut wurde die Strecke Augsburg – München. Bereits 1965 fuhren dort anlässlich der IVA täglich zwei Zugpaare auf rund der Hälfte der Strecke mit 200 km/h, ab 1968 die Züge „Blauer Enzian“ und „Rheinblitz“ planmäßig mit 200 km/h. Nach Ausrüstung mit LZB konnten ab 1977 alle schnell fahrenden Züge mit 200 km/h verkehren. Auf Grund der Verkehrszunahme wurde die Strecke durchgehend viergleisig ausgebaut und die Höchstgeschwindigkeit zum Fahrplanwechsel 2011/2012 auf 230 km/h angehoben. Trotz Ausbau auf 230 km/h sind die Züge heute langsamer als 1965 die 200 km/ schnellen Züge anlässlich der IVA.

Ein Artikel aus  LOK MAGAZIN 04/12.
 

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