Traumkulisse: Von Rosenheim nach Salzburg

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Der Fahrzeugeinsatz
Bis zur Elektrifizierung am 20. April 1928 kamen die verschiedensten Dampflokomotiven zum Einsatz. In den ersten Betriebsjahren waren dies im Personenverkehr insbesondere bayerische Länderbahnloks der Achsfolgen 1A1n2 (Klasse A V) und 1Bn2 (B II, V und VI). Später übernahmen die neuen P 3/5, S 3/5 und S 3/6 die Hauptlast im Personenverkehr. Der Güterverkehr begann mit Maschinen vom Typ Cn2 (C II und C III). Ab 1920 wurden preußische G 10 und G 12 eingesetzt, die nach Ablieferung von G 3/4 H und G 4/5 H unterstützt wurden.

Nennenswerten Dieselbetrieb kann die Strecke wegen ihrer frühen Elektrifizierung nicht aufweisen. Lediglich die „Blauen Blitze“ der BBÖ im Fernverkehr Graz – München und der VT 11.5 der DB als „Alpen-See-Express“ bilden hier eine Ausnahme.

Dafür wurde die Strecke zum Inbegriff einiger sie dominierender Altbauelloks. Erste eingesetzte Baureihen der neuen Traktionsart waren die EP 5, besser bekannt als die spätere E 52 im Schnellzugdienst und die E 32 vor Personenzügen. 1929 kam schließlich die oft in einem Atemzug mit dieser Strecke erwähnte E 16 dazu, welche einige Jahre später die hochwertigen Leistungen an die E 18 abgeben musste und fortwährend degradiert im Eilzugdienst anzutreffen war. Weiter ergänzten neu in München beheimatete E 04, Stuttgarter E 17 und vereinzelte Triebwagenleistungen im F-Zug-Dienst das Bild beim Fahrzeugeinsatz.

Die Bespannung der Güterzüge oblag anfangs den E 91 und E 75, später schwerpunktmäßig den Baureihen E 44, E 44.5 und E 94. Mit Erscheinen der Einheits-Elektrolokomotiven im Fahrzeugbestand der Deutschen Bundesbahn änderte sich das Bild der Züge auf der Strecke erneut. Von nun an fuhren planmäßig fast alle Baureihen in Richtung Salzburg, von den Schnellzugloks 110 und 111 über die Mehrzweckmaschinen 140 und 141 bis zu den schweren Güterzugtypen 150 und 151. Auch die ÖBB schickten fast ihr gesamtes Baureihenprogramm in Richtung Rosenheim auf die Reise. Anzutreffen waren unter anderem 1010, 1020, 1041, 1042, 1044, 1110, 4010, 4030, 4061 und 5045 („Blauer Blitz“).

Heutzutage bietet der Fahrzeugeinsatz weit weniger Abwechslung. Seitens der Deutschen Bahn befahren im Personenverkehr überwiegend 101 und 111 die Strecke, Pendler- und Nachtzüge sind zum Teil noch 110er-Leistungen. Im Durchlauf aus Österreich dominieren die Lokomotiven der Taurusfamilie, welche auch fast den gesamten Güterverkehr auf der Strecke abwickeln. Unterstützt werden sie dabei von den „Alpenheulern“ der Reihe 1144 und vereinzelt von DB-Loks der Baureihen 151 und 152. Private Eisenbahnunternehmen sind auf der Strecke vergleichsweise noch eine Seltenheit. Lokomotion fährt einige Züge in Richtung Tauern, einzelne Leistungen erbringen CrossRail, LTE und TX Logistik.

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