Zeitlos schönes Fahrzeug: Vierachser für private Nebenbahnen

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Mit neun Fahrzeugen rangierte die Bentheimer Eisenbahn (BE) bei den Erstbeschaffungen an zweiter Stelle. Dies war gleichzeitig die größte Anzahl an Fahrzeugen, die fabrikneu an eine einzelne Bahn gingen.
Der drittgrößte Abnehmer war die Deutsche
Eisenbahn-Betriebsgesellschaft AG (DEBG), ursprünglich eine Betriebsgesellschaft des Eisenbahnkonzerns Vering & Waechter. Für ihre Bahnen in Baden beschaffte die DEBG fabrikneu insgesamt sieben Fahrzeuge.
1962 wurden die badischen DEBG-Bahnen von der Südwestdeutschen Eisenbahn-Gesellschaft (SWEG) übernommen, welche vom Land Baden-Württemberg als Auffanggesellschaft ins Leben gerufen worden war. Die SWEG wurde 1971 mit der ebenfalls in Landesbesitz stehenden Mittelbadischen Eisenbahn-Gesellschaft (MEG) unter dem Namen Südwestdeutsche Eisenbahnen AG (ebenfalls SWEG) vereinigt. Nach Gründung der SWEG fanden weitere „Esslinger“ als Gebrauchtkäufe den Weg nach Baden. Die restlichen zehn „Esslinger“ verteilten sich auf insgesamt fünf Bahnen: Mit fünf Fahrzeugen stand hier die Eisenbahngesellschaft Altona-Kaltenkirchen-Neumünster (AKN) an der Spitze. Zwei Triebwagen gingen an die Bergedorf-Geesthachter Eisenbahn (BGE), je ein Triebwagen an die Kleinbahn-AG Niebüll – Dagebüll (später NVAG), die Kleinbahn Bielstein – Waldbröhl und die Kahlgrundbahn (KVG).
In den letzten Jahren des vergangenen Jahrtausends fuhren die „Esslinger“ vor allem bei den expandierenden süddeutschen Privatbahngesellschaften. Heute sind die Fahrzeuge weitgehend aus dem Plandienst ausgeschieden, nur die Kreisbahn Mansfelder Land (KML) in Sachsen-Anhalt setzt noch Esslinger Triebwagen(VT 405 – 408) regelmäßig im Personenverkehr ein.

Museumsfahrzeuge
Dagegen finden Museumsbahnen mehr und mehr Gefallen an diesen Nachkriegs-Oldtimern und konnten schon einigen Fahrzeugen ein neues Betätigungsfeld bieten.
Regelmäßige Museums- und Touristik-Einsätze mit „Esslingern“ finden auf der Sauschwänzlebahn (VT 3‘‘ ex HzL), von Karlsruhe zur Wieslauterbahn (VT 452 AVG), der Chiemgauer Lokal Bad Endorf – Obing (VT 103 ex AVG/SWEG), der Wanderbahn im Regental (VT 05, VT 07, VS 28 RBG), um Blankenburg herum (T 62 ex VS 230 WEG), um Braunschweig herum (DTW 01 „Anton“ ex VT 03‘‘ RBG) sowie auf der VGH-Strecke Eystrup – Hoya – Bruchhausen-Vilsen – Heiligenfelde (T 2 ex NVAG und TA 4 ex VB 478 AVG) statt. Tatsächlich gingen bis heute nur wenige „Esslinger“ den Weg des alten Eisens, mehr als zwei Drittel aller gebauten Wagen sind noch vorhanden.    

Von Thomas Estler

Ein Artikel aus LOK MAGAZIN 04/11

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