Zweite Karriere für den VT 11.5

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Zum Sommer 1982 gab man Ruhpolding als Ziel auf, statt dessen wurde Berchtesgaden neben dem Industrie- auch in den Urlauberturnus aufgenommen. Im Winter 1982/83 verkehrte der Urlaubs-InterCity samstags von und nach Traunstein (Doppeleinheit zwischen Traunstein und Augsburg), sonntags nach Oberstdorf und Seefeld in Tirol. Verkehrstage waren die Sonntage vom 19. Dezember 1982 (erste Hinfahrt) bis 10. April 1983 (letzte Rückfahrt).

Neue Ziele ab 1983
Die erste größere Änderung ergab sich zum Sommer 1983 (Verkehrstage von 18. Mai bis 25. September). Passau und Wels entfielen als Ziele, dafür wurden Seebrugg und Lindau angefahren. Seebrugg war bis 1982 mit Kurswagen bedient worden. Da sich gezeigt hatte, dass die Höllentalbahn nicht mit den 601 befahren werden konnte, führte man den Zug (Doppeleinheit ab Darmstadt) 20-teilig via Offenburg über die Schwarzwaldbahn bis Donaueschingen, wo die Zugteilung erfolgte. Seebrugg wurde von Osten her über Neustadt im Schwarzwald erreicht und war zugleich das einzige Ziel in Baden-Württemberg. Die Leerfahrt von und nach Seebrugg hatte sowohl bei der Zuführung (aus München Ost über Ulm und Friedrichshafen) als auch bei der Rückführung (nach Oberstdorf über Lindau – Oberstaufen – Immenstadt, über Nacht in Friedrichshafen) einen der interessantesten Laufwege. Ausgangsorte bleiben Dortmund und Hamburg.

Im Winter 1983/84 hießen die Ziele unverändert Oberstdorf, Seefeld und Traunstein. Es wurde aber nur sonntags gefahren, so dass sechs Einheiten eingesetzt werden mussten. Die Einheit aus Hamburg hatte in Augsburg Korrespondenz mit dem Dortmunder Zug.

Zum Sommer 1984 ergaben sich durch den Abschied der TUI aus dem Gemeinschaftsverkehr organisatorische Änderungen. Als Betreiber verblieben Ameropa und NUR. Im Kursbuch wurde dies durch getrennte Seiten für die Angebote erkennbar. Die Züge fuhren vom 6. Juni – 23. September 1984. Pfronten-Steinach wurde als Ziel aufgegeben und Oberstdorf und Seefeld am selben Tag bedient. An einem anderen Wochentag fuhren die Züge aus Hamburg und Dortmund neu nach Innsbruck und Zell am See. Die Doppelführung erfolgte dabei zwischen Wörgl und Augsburg. Auch die Reisetage verschoben sich.

Im Winter 1984/85 (Verkehrstage 6. Januar –  31. März 1985) wurde wieder getrennt gefahren: samstags verkehrten Züge zwischen Hamburg und Dortmund nach Traunstein und Innsbruck, sonntags nach Oberstdorf und Seefeld.

Zum Sommerfahrplan 1985 veröffentlichte die DB nur noch eine Anzeige für den „Alpen-See-Express“. Die Fahrpläne für den Urlaubs-IC suchte man vergeblich. Dennoch verkehrten die Züge wie schon im Vorjahr zu den gewohnten Zielen, wofür alle 13 Triebköpfe zur Verfügung standen. Die Fahrzeuge 601 014 und 019 hatte die DB sogar für die Fahrzeugparaden zum 150-jährigen Jubiläum in Nürnberg mit TEE-Symbolen an der Front und dem Schriftzug „Trans Europ Express“ an den Seiten der Triebköpfe ausgestattet.

Langer Abschied
1984 fiel die Entscheidung, keine weiteren Hauptuntersuchungen an den Fahrzeugen durchzuführen. Als letzter Triebkopf erhielt 601 019 im März 1984 eine Revision. Damit war klar, dass der Einsatz der 601 als „Alpen-See-Expreß“ in den folgenden Jahren auslaufen würde, weil die Triebköpfe und die Mittelwagen nach und nach abgestellt werden mussten. Letztmals verkehrten die Triebzüge im Sommer 1986 in vollem Umfang zu den schon bekannten Zielen. Schon zum Winterfahrplan 1986/87 standen nur noch sieben Triebköpfe und damit drei Einheiten zur Verfügung, ab Sommerfahrplan 1987 waren es nur noch zwei.

Um nicht vorzeitig die Laufkilometergrenzwerte zu erreichen, erlaubte die DB schon im Sommer 1986 keine zusätzlichen Sonderfahrten mehr. Nur der Einsatz einer lokbespannten Wagengarnitur als Triebwagenersatz ermöglichte es im Winter 1986/ 87 nochmals, gegenläufige Züge am selben Tag zu beiden Zielen führen zu können. Angefahren wurden von Hamburg und Dortmund aus wieder Traunstein und Innsbruck (samstags) sowie Oberstdorf und Seefeld in Tirol (sonntags). Eine Doppelführung gab es nur am Samstag (zwischen Rosenheim und Augsburg), samstags bestand in Rosenheim, sonntags in Augsburg eine Umsteigemöglichkeit am selben Bahnsteig in den jeweils anderen Zug.

Ab 1987 nur noch zwei Züge

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