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Die Elektrifizierung
Am 15. Mai 1933 wurde der elektrische Betrieb auf der Strecke Ludwigsburg – Stuttgart – Ulm eröffnet, am 7. Oktober 1934 auch auf der Oberen Neckarbahn bis Tübingen. Die Standardlokomotiven für den Reisezugdienst waren nunmehr E 17 und E 44, ab 1935 auch E 18. Auf dem Güterzugsektor gab es ab 1933 die E 91 und E 93. Den Vorortverkehr Ludwigsburg – Stuttgart – Esslingen besorgten ab 1933 Triebwagen der Reihe ET 65, die in Esslingen beheimatet waren.
Gegen Ende des Zweiten Weltkriegs gab es zwischen April 1943 und März 1945 zahlreiche Bombenangriffe auf die Stadt Stuttgart. Dabei wurden unter anderem umgebende Bahnhöfe, die Ausbesserungswerke Cannstatt und Kornwestheim, der Viadukt bei Münster und die Rosensteinbrücke beschädigt. Im Bereich des Hauptbahnhofs waren das Empfangsgebäude mit Turm, die Querhalle mit komplettem hölzernen Bahnsteigdach, Gleisanlagen, der Güterbahnhof und die Reichsbahndirektion betroffen.
Die Nachkriegszeit
Zwischen 1950 und 1959 wurden die Strecken nach Heilbronn, Bretten/Karlsruhe und Leonberg elektrifiziert, von 1971 bis 1977 folgten die Linien nach Aalen, Würzburg und Konstanz. Entsprechend veränderte sich die Zugförderung: In den 1950er-Jahren bestimmten im Reiseverkehr noch die Baureihen 181, aus Nürnberg gastweise die bayrische S 3/6, Reihe 184-6, ab 1957 die Reihe 01 und aus Würzburg die Reihe 0110 das Bild der Zugförderung. Dann ging der Bestand in mehreren Schüben zurück. Bereits 1951 tauchte die E 52 auf, 1957 die E 101, 1963 die E 41 und E 50. Den Eilzugverkehr auf den elektrifizierten Strecken besorgten auch die Elektrotriebwagen ET 25 und ET 56.
In den 1970er-Jahren beherrschten die E 03 aus Hamburg-Eidelstedt und Frankfurt (Main) die Intercityszene, neben der Reihe 110 auch die 111 aus München sowie die 117 aus Augsburg die D-Zug-, später Interregio-Förderung. Gleichzeitig schritt die Verdieselung voran: Beginnend 1957 übernahmen V 2000 und V 2001 aus Villingen und Nürnberg bedeutende Teile des Reisezugdienstes auf der Gäu-, Rems- und Murrbahn.
Im Herbst 1978 wurde die „S-Bahn Mittlerer Neckarraum“ eröffnet. Kernstück ist der 8.788 Meter lange Stammstrecken-Tunnel von Stuttgart nach Vaihingen, damals längster Tunnel der Bundesbahn. Die Endstationen der S-Bahn sind heute Oberlenningen, Filderstadt, Herrenberg, Weil der Stadt, Bietigheim-Bissingen, Marbach, Backnang und Schorndorf. Der bisherige Vorortverkehr mit den ET 465 wurde durch Triebzüge der Baureihe 420 ersetzt, die im neuen Bw Plochingen beheimatet sind.

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